Die französische Harfenistin Clara Bellegarde wuchs in einem musikalischen Umfeld auf: Ihre Eltern waren beide Musiker, was ihren frühen Zugang zur Musik maßgeblich prägte. Schon im Alter von sechs Jahren entdeckte sie ihre Liebe zur Harfe in ihrer Heimatstadt Lille. Diese Leidenschaft führte sie zu einer beeindruckenden Karriere: 2015, mit gerade einmal 23 Jahren, wurde sie zur Solo-Harfenistin des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg ernannt.

Seitdem begeistert Clara nicht nur in Hamburg, sondern auch als Gastmusikerin in renommierten Orchestern weltweit. Sie spielt regelmäßig mit den Münchner Philharmonikern, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Lucerne Festival Orchestra, dem Orchestre de la Suisse Romande, der Staatskapelle Berlin, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Orchestre de l’Opéra de Paris sowie dem Concertgebouworkest Amsterdam.

Unter der Leitung von Dirigenten wie Charles Dutoit, Tugan Sokhiev, Kent Nagano, Philippe Jordan, Teodor Currentzis, Antonio Pappano, Pablo Heras-Casado, Paavo Järvi trat sie in einigen der berühmtesten Konzertsälen der Welt auf: bei den BBC Proms in London, im Concertgebouw Amsterdam, im Wiener Musikverein, bei den Salzburger Festspielen, im Teatro Colón in Buenos Aires oder in der Sala São Paulo. Mit ihrem Orchester spielte sie im Januar 2017 das Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie, einem der schönsten Konzertsäle der Welt.

Obwohl Clara im Orchester ihr volles Potenzial entfaltet, misst sie auch der solistischen Rolle der Harfe große Bedeutung bei. Im Dezember 2024 brachte sie das Konzert für Flöte und Harfe Ce que raconte le vent… von Camille Pépin unter der Leitung von Kent Nagano in der Elbphilharmonie zur Uraufführung.

Ihre Liebe zur Kammermusik führte Clara Bellegarde auf internationale Bühnen und zu Festivals, wo sie unter anderem bei den Forest Hill Musical Days in San Francisco, dem Norsjø Kammermusikfest in Norwegen, dem italienischen Festival Tra Luce e Sogno und beim Schleswig-Holstein Musik Festival zu erleben war. Dabei musizierte sie mit herausragenden Künstlern wie Mari und Momo Kodama, Nils Mönkemeyer, Veronika Eberle, Edicson Ruiz, Xavier De Maistre, Hartmut Rohde, Luigi Piovano und Matt Haimovitz. Außerdem spielte sie im Duo mit dem Englischhornisten Ralph van Daal, mit dem sie mehrere Aufnahmen machte, sowie mit der Sopranistin Maria Chabounia, was auch ihre Leidenschaft für das Opernrepertoire widerspiegelt.

Clara Bellegarde erhielt ihre Ausbildung an renommierten Musikhochschulen. Nach einem Vorstudium bei Anne Le Roy schloss sie ihren Bachelor bei Isabelle Moretti am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris ab, bevor sie ihren Master an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt bei Françoise Verherve erlangte. Ihre ersten Orchestererfahrungen sammelte sie im Orchestre Français des Jeunes, im Gustav Mahler Jugendorchester und im Mahler Chamber Orchestra, wo sie als junge Musikerin entscheidende Impulse für ihre Karriere erhielt. Später kehrte sie als Coach zu diesem Orchester zurück, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit der nächsten Generation zu teilen.

An der Harfe schätzt sie den vielseitigen Klang, der nicht nur himmlisch-zart, sondern auch sehr kraftvoll sein kann und ihrer Seele Ausdruck verleiht. Sowohl auf der Konzertbühne als auch im Orchestergraben in der Oper liebt sie die Rolle der Harfe, dem Gesamtklang eine ganz besondere Klangfarbe hinzuzufügen, und so gemeinsam etwas Einzigartiges zu erschaffen.